Unsere Welt, wie sie heute ist
Als Gesellschaft stehen wir vor grossen Herausforderungen. Entgegen der Wahrnehmung vieler Menschen geht es uns weltweit jedoch so gut wie noch nie. Wir haben weniger Armut, mehr Bildung, besseren Wohlstand – ein Zustand, wie es ihn bisher noch nie gegeben hat.
All das ist das Ergebnis von globalem Handel. Industrieller Fortschritt und globaler Handel haben dazu geführt, dass in Entwicklungsländern heute wesentliche Produktions- und Entwicklungsindustrien liegen. Diese finanzieren die Entwicklung vor Ort. Wir sind in diesem Handel zudem deutlich effizienter geworden. Verbrauchte ein Auto Anfang des 20. Jahrhunderts noch ~30 Liter Kraftstoff auf 100 km, so verbraucht es heute nur noch wenige Liter. Grosse Rechenmaschinen, die früher unsagbar viel Energie verbrauchten, laufen heute auf unserem Smartphone.
Als Unternehmer glaube ich deshalb an unseren Weg, an Wachstum. Ich bin stolz, dass wir heute in vielen Teilen der Welt keine Kriege mehr führen, weil wir miteinander wirtschaftlich so stark verbunden sind. Als Europäer möchte ich hierbei auch unsere Spitzenposition verteidigen und Wohlstand sichern. Ich möchte nicht, dass Europa ein Entwicklungsland wird.
Verpflichtung zur Verantwortung
Auf der anderen Seite haben wir für die negativen Folgen unseres Fortschritts Verantwortung zu übernehmen. Konkret müssen wir dem ursprünglichen CSR-Ansatz folgen: Geld verdienen, um sich selbst damit zu unterhalten und ein nachhaltiges und werteorientiertes Wirtschaften unter Berücksichtigung von Umwelt sowie Menschen und der Gesellschaft zu finanzieren.
Für uns ist das unsere DNA seit 1957. Besonders den Umgang mit Menschen und die Verantwortungsübernahme für die Gesellschaft leben wir aus tiefstem Herzen. Das haben wir in unzähligen Projekten und mit unseren Handlungen bewiesen.
Das Thema Umwelt jedoch ist eines, das die Geister scheidet. Konkret ist es eigentlich einfach:
- Wir sollten weniger Energie und eine nachhaltige Energie verbrauchen.
- Wir sollten weniger Abfälle produzieren und nachhaltige Kreisläufe einsetzen.
- Wir müssen die Menschen mitnehmen.
Der korrekte Umgang mit Abfall ist hierbei unumstritten: Wir müssen und wir können recyclen bzw. Kreisläufe schaffen, damit wir die Umwelt nicht weiter verschmutzen. Ein Thema, das noch kontrovers diskutiert wird, ist das Thema Energie. Oder worauf es häufig reduziert wird: CO2.
Realistischer Umgang mit Energie und CO2
Der Club of Rome verkündete 1972, dass uns die fossilen Ressourcen ausgehen. Dem war bisher nicht so.
Ähnlich verkündete man im Vertrag von Paris, dass die Erderwärmung 1,5°C nicht überschreiten dürfte – orientiert an Zahlen von vor der Industrialisierung. Die Ursache ist simpel: Der CO2 Ausstoss. Klar ist, dass CO2 Emissionen steigen und die Erderwärmung dadurch angetrieben wird. Im April 2016 haben 196 Länder das Paris Abkommen unterschrieben und wir in der EU unterwerfen uns seinem Ziel.
Wir bei der BERNER Group haben einen Wert, der heisst b.real – immer ehrlich sein. Und weil ich ehrlich sein möchte, muss ich deshalb dieses Ziel kritisch hinterfragen:
- Was bedeutet 1,5°?
- Sind 1,5°C realistisch?
- Bis wann kann man wie, was erreichen?
b.real: CO2 Emissionen und das 1,5° Ziel – Fakten
Es ist unumstritten, dass CO2 die Erderwärmung antreibt und wir global Emissionen reduzieren müssen. Das Ziel, bis 2100 die Erderwärmung auf 1,5°C zu reduzieren, ist unter den gegebenen Umständen allerdings keinesfalls mehr zu erreichen. Eine Studie von McKinsey & Company zeigt, dass der globale Vektor klar auf 3,5°C zeigt. Der Grund ist einfach: Global ist es unmöglich, auf CO2 zu verzichten. Der grösste Teil der Welt ausserhalb Europas hat keine Chance CO2 in diesem Ausmass zu reduzieren – und will es leider auch nicht.
Existierende Strategien, um das 1,5° Ziel zu erreichen, bedeuten, dass wir laut Greenpeace etwa, die prognostizierten globalen Verkaufszahlen von Verbrennern bis 2040 halbieren müssten. Der Kurs, den die Politik gerade einschlägt, gefährdet Industrien, die Europa stark gemacht haben, und würde zu einer massiven Deindustrialisierung, Arbeitslosigkeit und drohender Armut führen. Und, da bin ich mir sicher, das wäre ein Desaster und würde am Ende wieder zu Kriegen in Europa führen.
Das ist kein Weg, dem wir folgen wollen. Wir glauben daran, ambitionierte, aber realistische Ziele zu setzen und Menschen mit auf diese Reise zu nehmen. Wir glauben an eine Zukunft, die nicht von Verboten geprägt ist, sondern von einer technologie-getriebenen Transformation. Daher müssten wir, wie McKinsey sagt, schnell und deutlich technologieoffener umstellen. Wir sollten uns eingestehen, dass wir mit den aktuellen Massnahmen der EU eine Klimaerwärmung von über 1.5°C, wie im Vertrag von Paris beschrieben, nicht vermeiden werden. Wir müssen Geld in den Schutz vor den Folgen der Erderwärmung investieren, besonders auch hier bei uns in Europa.
Der Weg der Transformation
Die notwendige Transformation wird lange dauern und sowohl alte als auch neue Technologien nutzen. Damit bleiben auch fossile Ressourcen immer noch extrem bedeutend für unsere Gesellschaft. Und sie werden es noch für eine lange Zeit bleiben, unter anderem auch Verbrennermotoren. Wir müssen technologieoffen bleiben und auch nicht perfekte Technologien nutzen, die dafür aber schneller umsetzbar wären (z. B. Wasserstoff). Und zu guter Letzt müssen wir diesen langen Weg durch aktive Projekte und Investition in Klimaschutz begleiten sowie CO2 Speicherungs- und Umwandlungstechnologien voranbringen. Dafür ist genug Geld in der westlichen Welt vorhanden.
Mit der Drohung „du musst dein Auto abgeben und du darfst nicht mehr reisen“ verlieren wir mehr Menschen auf der Mission, als dass wir sie gewinnen. Deshalb müssen wir Lösungen anbieten, die die Menschen mitgehen wollen und sie motivieren. Das ist mein Ansatz als Unternehmer von je her gewesen und die Basis für unseren Erfolg.
Ein positiver Ausblick – Entkopplung von Wachstum und Emissionen
Wir bei der BERNER Group haben einen Wert: b.responsible. Es ist von je her unser Bestreben Verantwortung zu übernehmen. Verantwortung für die Ehrlichkeit, die ich bereits erwähnte.
Verantwortung aber auch dafür, in Ermangelung klarer politischer Führung dennoch etwas zu tun. Weil wir es wollen.
Wir wollen und müssen effizienter in unserem Energieverbrauch und folglich unseren CO2 Emissionen werden. Der Grossteil unserer Emissionen wird von unseren 5.500 Fahrzeugen erzeugt. Obwohl wir bereits begonnen haben diese auf elektrische Fahrzeuge umzustellen, wird eine europaweite Umstellung, auf Grund von fehlenden staatlichen Infrastrukturen, nur schrittweise möglich sein. Während wir aktuell den Weg der Elektrifizierung verfolgen, wollen wir unserer Philosophie treu bleiben und neuen Technologien offen gegenüberstehen.
Gleichzeitig müssen und wollen wir die lange Zeit der Transformation überbrücken. Aus diesem Grund haben wir uns entschieden, gemeinsam mit handverlesenen Anbietern in Klimaschutzprojekte zur CO2 Reduktion zu investieren. Wir sind stolz, dass wir dadurch bereits heute, an all unseren europäischen Standorten, durch Kompensation CO2 neutral in Scope 1 und 2 sind.
Neben den vielen negativen Fakten gibt es eine Statistik, die mich positiv stimmt und die unseren Fortschritt am deutlichsten macht: Die Entkoppelung von Wachstum und Verbrauch bzw. CO2 Ausstoss. Ein Artikel aus dem Time-Magazin aus dem Jahr 2021 zeigt, wie weite Teile der Welt deutlich schneller wachsen, als sie CO2 ausstossen. Ein Grossteil der modernen Welt hat seinen CO2 Peak schon erreicht. Konkret bedeutet das, es wird ein langer Weg, sicherlich bis weit in das 21. Jahrhundert hinein, aber wir können wachsen und gleichzeitig CO2 reduzieren.
Ich persönlich hoffe, damit einen Weg aufzuzeigen. Ich hoffe, wir können immer besser werden, ohne uns zu zerstören. Ich denke, wir können jeden Tag etwas tun und durch Ehrlichkeit und Nachdenken sinnvolle Veränderung schaffen.